Mit dem Spätsommer kehren auch die Wespen zurück und stellen insbesondere für Menschen mit Wespengiftallergie ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar. Ein Wespenstich kann zu einer allergischen Reaktion führen, die sich bis hin zur lebensbedrohlichen Anaphylaxie ausweiten kann. Dr. Stephan Härtel vom Naturschutzbund (NABU) Landesverband Berlin gibt Tipps, wie man Stiche vermeiden kann. Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist es nicht immer möglich, einen Stich zu verhindern. Für den Notfall können Ärzte ein Notfallset verschreiben, das einen Adrenalin-Autoinjektor (AAI) sowie andere Medikamente wie Antihistaminika und Kortison enthält.
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Wespen als Pflanzenbestäuber und Krankheitserregervertilger
Wespen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie Pflanzen bestäuben und Schädlinge bekämpfen. Dennoch besteht die Möglichkeit, von einer Wespe gestochen zu werden. Besonders am Essenstisch sollten Maßnahmen ergriffen werden, um Wespen fernzuhalten. Durch präventives Verhalten kann das Risiko eines Stichs deutlich verringert werden. Es ist wichtig, Wespen nicht an den Tisch zu lassen und bereits entdeckte Wespen vorsichtig zu entfernen, um Stiche zu vermeiden.
Wenn eine Wespe bereits das Nahrungsmittel gefunden hat, sollte man sie ruhig, aber bestimmt mit der Hand oder einer Zeitung wegdrücken. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Wespe mit Wasser aus einem Wasserzerstäuber zu besprühen. Allerdings sollte man darauf achten, die Wespe nicht anzupusten oder wegzupusten, da dies zu aggressivem Verhalten führen kann.
Wespen können keine präzisen Informationen an ihre Artgenossen weitergeben, wie es Bienen tun. Daher ist die Idee eines speziellen „Wespentisches“ nicht sinnvoll.
Wespenstiche: Lokale Reaktionen und ihre Behandlung
Auch bei größter Vorsicht kann man nicht immer einen Wespenstich verhindern. In den meisten Fällen ist ein Stich harmlos und führt lediglich zu einer lokalen Reaktion, bei der die Einstichstelle rot, geschwollen und schmerzhaft wird. Um die Beschwerden zu mindern, kann eine Behandlung mit topischem Glukokortikoid (Kortison) in Form einer Creme oder eines Gels sowie Kühlung mit einem feuchten Umschlag erfolgen.
Insektengiftallergiker können verschiedene Symptome erfahren, darunter Hauterscheinungen, Kribbelgefühle, Magen-Darm-Beschwerden sowie Probleme im Bereich der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems. Im schlimmsten Fall kann sich diese Reaktion zu einem anaphylaktischen Schock entwickeln, der lebensbedrohlich sein kann. Wenn Anzeichen einer solchen Reaktion auftreten, ist es wichtig, sofort einen Notruf abzusetzen und die Medikamente aus dem Notfallset einzusetzen, um eine schnelle Linderung der Symptome zu erreichen.
Das Notfallset beinhaltet einen Adrenalin-Autoinjektor, der bei allergischen Reaktionen schnell und effektiv wirkt. In manchen Fällen kann das Set zusätzlich ein Asthmaspray enthalten. Die Verschreibung des Notfallsets erfolgt durch einen Arzt. Bei schweren Symptomen wie plötzlicher Heiserkeit, Husten, Atemnot oder dem Auftreten von Symptomen an zwei Organen gleichzeitig, sollte der Adrenalin-Autoinjektor eingesetzt werden. Die betroffene Person sollte in einer stabilen Position gelagert und umgehend medizinische Hilfe in Form eines Notarztes verständigt werden. Zusätzlich können Antihistaminika und Kortison zur Linderung der Symptome verabreicht werden.
Handhabung des Adrenalin-Injektors kennen: Notfallset tragen
Damit im Fall eines Notfalls schnell reagiert werden kann, sollte das Notfallset mit dem Adrenalin-Autoinjektor immer griffbereit sein. Es ist essentiell, sich mit der Handhabung des Autoinjektors vertraut zu machen. Da es verschiedene Modelle von Autoinjektoren gibt, ist es wichtig, das richtige Modell in der Apotheke zu bekommen.
Damit im Notfall keine wertvolle Zeit verloren geht, sollten immer zwei Adrenalin-Autoinjektoren griffbereit sein. Dies ist besonders wichtig bei Kindern, die möglicherweise in der Schule oder Kindertagesstätte einen Injektor benötigen. Das Personal in diesen Einrichtungen sollte über den richtigen Gebrauch des Injektors informiert und geschult sein, um im Ernstfall schnell und sicher reagieren zu können.
Wespengiftallergie: Notfallset mit Adrenalin-Autoinjektor immer dabei
Eine gute Kenntnis über Wespen und deren Verhalten kann helfen, Stiche zu verhindern. Dennoch besteht immer das Risiko, gestochen zu werden, vor allem bei Personen mit einer Allergie gegen Wespengift. Daher ist es ratsam, ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor immer griffbereit zu haben und zu wissen, wie man es richtig anwendet.
Im Falle eines Wespenstichs oder einer allergischen Reaktion ist es von großer Bedeutung, sofort die im Notfallset enthaltenen Medikamente einzusetzen. Diese können dazu beitragen, die Symptome einer anaphylaktischen Reaktion zu lindern und möglicherweise lebensrettend sein. Gleichzeitig sollte umgehend der Notarzt verständigt werden, um eine schnelle und professionelle medizinische Hilfe zu erhalten. Es ist wichtig, schnell zu handeln und die richtigen Schritte zu unternehmen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.