WACKER Biotechnology Center Halle verdreifacht seine mRNA-Produktion

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Das WACKER Biotech Center in Halle bildet den Grundstein zu einem mRNA-Kompetenzzentrum in dieser Region. Das Unternehmen baut dazu seine Produktionskapazitäten signifikant aus und erhöht seine Mitarbeiterzahl erheblich. Seine anspruchsvollen Pläne kann Wacker nur mit hochspezialisierten Anlagen verwirklichen. Am Beispiel der Abwasser-Neutralisation zeigt der Beitrag, wie der Generalunternehmer Exyte und der Spezialist für Wasser- und Abwasserbehandlung, EnviroDTS diese Anforderungen meistern.

Neueröffnung in 2024: WACKER Biotechnology Center in Halle

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Der Weinberg-Campus in Halle bekommt ein neues vierstöckiges Bauwerk: Das WACKER Biotechnology Center. Direkt daneben gibt es schon ein Gebäude der Firma Wacker Biotech GmbH. Beide zusammen bilden das mRNA-Kompetenzzentrum. In diesem stellt das Unternehmen Wirkstoffe auf Basis der Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) her. Melanie Käsmarker, die Geschäftsführerin, verspricht sich dadurch einen Fortschritt für Impfstoffe und die Krebstherapie.

Das WACKER Biotechnology Center Halle nimmt im Jahr 2024 seinen Betrieb auf. Vier mRNA-Produktionslinien verdreifachen die Produktionskapazität des Unternehmens am Standort. Zusätzlich bietet das neue Gebäude Platz für Labore der Qualitätskontrolle, Lagerkapazitäten, Büroräume sowie Sozialräume. 200 neue Mitarbeiter, besonders Laboranten und Pharmakanten, werden hier arbeiten.

Die Bundesregierung hat sich im Rahmen der Pandemiebereitschaftsverträge Kapazitäten reserviert. Diese werden sicherstellen, dass zukünftige Pandemien auch vom WACKER Biotechnology Center Halle aus bekämpft werden können.

Außergewöhnliche Schnelligkeit: Projektstart im Jahr 2022

Die in Deutschland erforderlichen Anträge wurden extrem schnell bearbeitet, verkündete WACKER-Vorstandschef Christian Hartel. Bereits nach einem Monat erteilte die Stadt Halle die Baugenehmigung für das WACKER Biotechnology Center Halle. Dabei wurden alle gesetzlichen Vorschriften in Deutschland eingehalten, so Egbert Geier, Bürgermeister von Halle. Vorteilhaft waren dabei die Zielstrebigkeit und Verlässlichkeit, die das Unternehmen bereits beim Bau seines ersten Gebäudes in Halle bewiesen hat.

Ein besonderes Projekt

Wie viele große Projekte lief auch beim WACKER Biotechnology Center Halle nicht alles glatt. Zwischendurch mussten Lieferengpässe überwunden werden, um die Ausrüstung bis zum Jahresende 2023 im Neubau installiert zu haben und die Mitarbeiter entsprechend zu schulen. Nur so kann zum Jahresanfang dort die Produktion starten.

Exyte als Generalunternehmer garantiert die die Einhaltung des Zeitplans für das WACKER Biotechnology Center Halle. Das Unternehmen Exyte ist ein erfahrener Bauer von Hightech-Anlagen. Die hohen Ansprüche hielt es im URS, dem Lastenheft fest. Nicht viele Unternehmen können diese Ansprüche erfüllen. Eines davon ist EnviroDTS. Das Unternehmen hat das bestehende Gebäude von Wacker in Halle ausgerüstet und gilt als Spezialist für Wasser- und Abwassertechnik. Für dieses Projekt liefert es unter anderem eine gebrauchsfertige Anlage zur Neutralisation der anfallenden Labor-Abwässer und schult die Mitarbeiter.

Hochkomplexe Anlagen: das Beispiel Abwasser-Neutralisation

Anlage zur Abwasser Neutralisation im Wacker Biotechnology Center Halle (Foto: EnviroDTS)

Anlage zur Abwasser Neutralisation im Wacker Biotechnology Center Halle (Foto: EnviroDTS)

Täglich werden im neuen WACKER Biotechnology Center Halle 100 m³ Abwasser behandelt. Die Behandlung wird ihren pH-Wert auf 6,5 bis 9,5 bringen.

Etwa 80 % bis 90 % des Abwassers ist vollentsalztes und somit ungepuffertes Wasser (VE-Wasser).

Das führt zur augenblicklichen und intensiven Reaktion des pH-Werts, sobald eine minimale Menge an Säure oder Lauge hinzugefügt werden.

Das bedeutet für die Anlage, dass der pH-Wert zuverlässig bestimmt werden muss und daraus resultierend die exakte Dosis Säure oder Lauge hinzugefügt werden muss.

Schwefelsäure oder Natronlauge kommen hier je nach Bedarf zum Einsatz. Das System wird von einer Siemens S7-1500 SPS gesteuert. Diese Steuerung kommuniziert gleichzeitig mit der Gebäudeleittechnik, welche die Messwerte für pH-Wert, Temperatur und Durchfluss dokumentiert.

In dieser Anlage im WACKER Biotechnology Center Halle kommen nur gereinigte Chemikalien zum Einsatz, was die Betriebskosten auf einem niedrigen Niveau hält.

Diese Anlage besteht aus einem komplett geschlossenen System, daher sind Mitarbeiter vor säurehaltigen Dämpfen und unangenehmen Gerüchen geschützt. Zusätzlich bestimmen pH-Elektroden den pH-Wert, was deren Haltbarkeit verlängert und die Wartung vereinfacht.

So funktioniert die Neutralisation:
So funktioniert die Neutralisation:
In einem 18 m³ fassenden Pufferspeicher sammelt sich das Abwasser. Ist eine bestimmte Füllmenge erreicht, leiten die Förderpumpen das Abwasser in einen von beiden 5 m³-Reaktoren. Diese werden im Wechsel betrieben.
Nach abgelaufener Aktivierungszeit messen pH-Elektroden den genauen pH-Wert. Aufgrund dieser Messung ergibt sich, wie viel von der Natronlauge, der 50 %‑igen oder der 60 %‑igen Schwefelsäure hinzugeführt wird.
Die errechnete Menge gelangt aus dem entsprechenden Dosiergefäß vollautomatisch mithilfe eines Injektionssystems in den jeweiligen Reaktor. Am Reaktor-Ausgang wird der pH-Wert erneut bestimmt.
Liegen diese im gewünschten Band von 6,5 bis 9,5, fließen die Abwässer zum Kanal. Zur Sicherheit findet hier eine Endkontrolle statt. Erst wenn die entsprechenden pH-Werte bestätigt werden, strömt das Abwasser in den Kanal.

WACKER hat große Zukunftspläne

Der Sparte Wacker Biotech versammelt der WACKER-Konzern seine gesamten Aktivitäten des Bereichs Biopharmazeutika. Auch der Standort Weinberg Campus in Halle gehört dazu. Pharmafirmen beauftragen Wacker damit, Wirkstoffe für deren klinische Prüfungen und Produkte zu produzieren. Wacker Biotech garantiert die erforderliche sehr hohe Qualität durch seine Arbeit nach Pharma-GMP (Good Manufacturing Practice).

WACKER gab Ende März 2023 bekannt, in die Biotech-Sparte 80 Millionen Euro pro Jahr zu investieren. Das Ziel der Strategie ist es, im Jahr 2030 bereits 1 Milliarde Euro zum Konzernumsatz beizutragen. Wichtig zum Erreichen dieser Zielsetzung ist die Errichtung des WACKER Biotechnology Center Halle als Teil des mRNA-Wirkstoff-Kompetenzzentrum.

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